Elbe-Hochwasser wie 2002 nicht mehr möglich
14:47 17.02.2012 von Beatrix Stein - Schneider
Dresden/Berlin - Ein so verheerendes Elbe-Hochwasser wie
2002 kann aus Sicht des Präsidenten der Internationalen Kommission zum Schutz
der Elbe (IKSE), Fritz Holzwarth, nicht mehr auftreten. Seitdem sei systematisch
am Hochwasserschutz gearbeitet worden, sagte er am Donnerstag in Dresden bei
der Vorstellung des zweiten Berichts zur Erfüllung des „Aktionsplans
Hochwasserschutz“ für den Zeitraum von 2006 bis 2008. Der Bund für Umwelt und
Naturschutz (BUND) indes kritisierte in Berlin den Hochwasserschutz an dem
Fluss.
Seit 2002 seien insgesamt 500 Millionen Euro in den Unterhalt und Bau von
Deichen geflossen, 300 Millionen Euro davon auf deutscher Seite. Etwa 180
Kilometer Deiche wurde laut Holzwarth saniert oder neu errichtet. Bis 2015
sollen weiter 700 Millionen Euro dafür ausgegeben werden. Durch Rückverlegung
von Deichen im Bereich Lenzen (Brandenburg) entstanden zudem unlängst 420
Hektar Auenlandschaft wieder. In den nächsten Jahren sei vorgesehen, in weiteren
16 Fällen Deiche zurück zu verlegen.
Talsperren haben viel höheres Fassungsvermögen
Das Fassungsvermögen der Talsperren stieg laut Holzrath um 50 Millionen
Kubikmeter. Der Stauraum von Moldau-Kaskaden sowie den Landestalsperren in
Sachsen und Sachsen-Anhalt könne kontrolliert für Elbe und Moldau freigegeben
und so eine Überflutung von Prag oder Dresden verhindert werden. Seit der
Jahrhundertflut vor sieben Jahren sei nur geredet, aber kaum gehandelt worden,
sagte BUND-Chef Hubert Weiger in Berlin. Vor allem müssten mehr natürliche
Überschwemmungsflächen geschaffen werden, statt nur höhere Deiche zu bauen.
Die Flutkatastrophe an der Elbe und ihren Nebenflüssen hatte im August 2002 zu
den schwersten Verwüstungen seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges geführt.
Damals waren 38 Menschen ums Leben gekommen, 21 allein in Sachsen. Die
Wassermassen hinterließen laut IKSE-Präsident Holzwarth einen geschätzten
Schaden von ingesamt elf Milliarden Euro.
Quelle sz-online.de